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Kampf gegen Leukämie Krebs ist zurück - Mathias aus Querfurt braucht Hilfe - Stammzellspender gesucht

Der 35-jährige Mathias Blume aus Querfurt ist zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt. Damit er die Krankheit ein weiteres Mal besiegen kann, benötigt er eine Stammzellspende. Wo man sich registrieren kann.

Aktualisiert: 03.05.2024, 08:49
Mathias Blume aus Querfurt, hier ein Foto von 2023, braucht Hilfe, um die Leukämie zu besiegen.
Mathias Blume aus Querfurt, hier ein Foto von 2023, braucht Hilfe, um die Leukämie zu besiegen. (Foto: Familie Blume)

Querfurt/MZ. - Sein Hals war entzündet, die Zunge geschwollen. Der erste Verdacht: Mathias hat Drüsenfieber. Nach der Blutuntersuchung erhielt Familie Blume aus Querfurt im Juni 2021 dann aber eine Schockdiagnose: Leukämie. Der eigene Bruder rettete Mathias im August 2021 mit einer Stammzellspende das Leben. Doch jetzt ist der Krebs zurück.

Damit der 35-jährige Querfurter die Krankheit ein weiteres Mal besiegen kann, sucht seine Familie erneut nach einem Stammzellspender. Sie ruft Freunde und Mitmenschen auf, gemeinsam für das Leben ihres geliebten Mathias zu kämpfen und sich bei der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die die größte Stammzellspenderdatei weltweit ist, zu registrieren.

Leukämie: Querfurter Familie sucht dringend Stammzellenspender 

Mathias ist das jüngste Mitglied von Familie Blume. „Seit seiner Ankunft im März 1989 hat er uns mit seiner Vitalität und Fröhlichkeit bereichert“, sagt seine Schwester Sandra Blume. Doch das Leben stellte ihn und seine Familie immer wieder Herausforderungen entgegen.

Die Diagnose Trisomie 21 brachte zunächst Unsicherheit. „Aber wir nahmen die Herausforderung gemeinsam an.“ Später folgte die Begleiterkrankung Morbus Hirschsprung, eine angeborene Fehlbildung, die den Enddarm betrifft. Die führte zu Operationen im Babyalter. Mathias erhielt einen künstlichen Darmausgang. „Trotzdem ließ er sich nicht unterkriegen“, sagt sein Bruder Mike.

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Mathias Blume ging zur Schule und arbeitete dann viele Jahre in der Behindertenwerkstatt der Heilpädagogischen Hilfe in Querfurt, stets mit einer positiven Einstellung. „Er ist nicht nur unser Sohn, Bruder, Onkel und Schwager. Er ist ein Mensch voller Leben, Liebe und Hoffnung“, sagen die Familienmitglieder über ihn. Mathias schätze die kleinen Dinge im Leben.

„Ein Geschenk, sei es eine Tafel Schokolade, CD oder DVD, erfüllt ihn mit großer Freude“, berichtet die Schwester. Er sei genügsam und bringe seiner Familie und anderen Menschen durch seine Fröhlichkeit und sein liebevolles Auftreten immer ein Lachen ins Gesicht. „Sein Herz schlägt für andere, ermutigt sie und denkt dabei kaum an sich selbst.“

Er hat ein ganz großes Hobby: Am Liebsten schaut er die Fernsehserie „Sturm der Liebe“ und kennt sich da bestens aus. Auch das Reisen macht ihm viel Spaß. Gern berichtet er über Besuche bei seiner Schwester in Köln und seinem Bruder in der Schweiz sowie über Erlebnisse aus den Familienurlauben in Kroatien, Österreich, Belgien oder an der Ostsee. Doch Letztere seien schon lange her, sagt der 35-Jährige selbst.

Krebsdiagnose stellt Leben auf den Kopf - Hoffnung durch Stammzelltransplantation

Die Krebsdiagnose vor gut drei Jahren stellte das ganze Leben auf den Kopf. „Mathias kämpfte tapfer, begleitet von zahlreichen Krankenhausbesuchen und Arztterminen“, berichtet seine Schwester. Die Nachricht, dass Bruder Mike zu 100 Prozent stammzellkompatibel war, brachte Hoffnung. Eine Stammzelltransplantation für August desselben Jahres wurde vereinbart. Die Blutwerte verbesserten sich und bis 2024 verliefen die Kontrollen positiv. „Es ging Mathias auch spürbar besser“, so seine Mutti Edith. Doch Anfang dieses Jahres erhielt die Familie die Nachricht, dass die Krankheit erneut zugeschlagen hat.

„Es war ein Schock“, sagt Edith Blume, die mit ihrem Mann und Mathias in einem Haus in Querfurt lebt. Zwei bis fünf Mal pro Woche fahren sie nun mit ihm in die Uniklinik nach Halle. Die Krankheit zehrt an dem 35-Jährigen. Er kann kaum noch laufen. „Die Beine tun mir weh“, sagt Mathias und berichtet, dass er als Hilfsmittel einen Rollstuhl und einen Rollator hat.

In der Behindertenwerkstatt in Querfurt arbeitet er seit der ersten Leukämiediagnose 2021 nicht mehr. „Ich kann leider nicht. Ich habe Beinschmerzen. Ich habe Leukämie“, sagt er ganz offen und fügt an, dass er den Mitarbeitern der Werkstatt mal einen Besuch abstatten werde.

Aufruf zu DKMS-Registrierung: Gesundheit ist Mathias' größter Wunsch

Die erneute Krebsdiagnose ist ein Rückschlag für die Familie. „Aber wir geben nicht auf“, sagen die Familienmitglieder. Sie glauben fest daran, dass es Hoffnung und Wege gibt, um Mathias zu helfen und ihm eine Chance auf ein erfülltes Leben zu geben.

Sein Bruder kommt für die Stammzellspende allerdings nicht noch einmal in Frage. Darum wendet sich die Familie auch an Freunde, Bekannte und die Öffentlichkeit, sich bei der DKMS zu registrieren, um potenzielle Stammzellspender zu werden. Eine Spende könnte nicht nur Mathias' Leben retten, sagt Sandra Blume, sondern auch das Leben vieler anderer, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen. „Jeder kann dazu beitragen, Mathias und anderen wie ihm eine Chance auf Heilung zu geben.“

Mathias Blume weiß, wie sehr sich seine Familie für ihn einsetzt. „Alles Teamwork“, meint er dazu im Gespräch mit der MZ und nennt seinen derzeit größten Wunsch: „Ich möchte gesund werden.“