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Alles im Plan, aber teurer Alles im Plan, aber teurer: Talstraße wird noch vor Weihnachten wieder frei

Von Claudia Crodel 13.12.2018, 07:00
Die Talstraße steht kurz vor der Freigabe.
Die Talstraße steht kurz vor der Freigabe. Silvio Kison

Halle (Saale) - Es ist so gut wie geschafft: Noch kurz vor Weihnachten soll die Talstraße wieder freigegeben werden. Seit Frühjahr 2017 wurde dort gebaut. Die grundhafte Sanierung war aufgrund der immensen Infrastrukturschäden nach dem Hochwasser 2013 notwendig geworden.

Mit Hilfe des Flutmittelfonds wurde 2017 auf einer Länge von 470 Metern von der HWS ein Schmutz- und ein Regenwasserkanal sowie eine Trinkwasserleitung gelegt. In diesem Jahr folgten die Straßen- und Gehwegbaumaßnahmen in einer für Überschwemmungsgebiete vorgesehene gebundene Bauweise. Zudem wurden 48 gekennzeichnete Parkplätze geschaffen.

Kosten für Talstraße zuletzt explodiert

3,9 Millionen Euro waren für die Realisierung dieses Bauabschnitts geplant. Die Bauarbeiten sind – wie im Planungsausschuss kürzlich mitgeteilt wurde allerdings mit 5,3 Millionen Euro erheblich höher ausgefallen. Grund waren die gestiegenen Baukosten und die aufwändige Verkehrsführung durch die Baustelle.

„Der Baustellenablauf jedoch erfolgte reibungslos und planmäßig. Die Abstimmungen zwischen Stadt, Baufirmen und Anwohnern erfolgten regelmäßig und konstruktiv. Einschränkungen konnten auf ein Mittelmaß beschränkt worden“, so lautet das Fazit von Angelika Förster, Leiterin des Fachbereichs Bauen der Stadt Halle.

Sanierte Talstraße: Eineinhalb Jahre Geduld gefordert

Mehr als eineinhalb Jahre mussten sich die Anlieger mit der Baustelle arrangieren. Der Verkehr wurde per Einbahnstraße (Richtung stadteinwärts) an der Baustelle vorbeigeführt. Gegenseitige Rücksichtnahme von den Durchfahrenden und den Bauarbeitern war angesagt. Das habe zwar meist gut geklappt, ist man sich sicher, ist aber froh wenn die Einbahnstraßenregelung wieder aufgehoben wird.

„Es ist sehr schön geworden und wir sind froh darüber, besonders auch weil es vor der Kunsthalle drei Parkplätze entstanden sind, einer davon für Behinderte“, sagt Matthias Rataiczyk vom Kunstverein Talstrasse. Doch natürlich sei die Baustelle nervig gewesen und habe Leute vom Ausstellungsbesuch abgehalten.

Kunsthalle musste erheblichen Besucherrückgang hinnehmen

Das fing damit an, dass das hinter der Brücke stehende offizielle Hinweisschild auf die Kunsthalle durchgestrichen war und manch einer dachte, die Kunsthalle gebe es nicht mehr. Die Besucher, die zu 50 Prozent von außerhalb kommen, konnten nicht in der Nähe parken und mussten ihren Weg durch die Baustelle finden.

Trotz der hochkarätigen Ausstellungen habe man einen erheblichen Besucherrückgang zu verzeichnen gehabt. Nun hofft der Kunstverein, dass die noch bis 24. Februar 2019 laufende Schau mit Arbeiten von Marguerite Friedlaender und Gerhard Marcks nach der Freigabe der Talstraße einen Besucherschub erfährt.

2019 geht es an anderer Stelle auf der Talstraße weiter

Im kommenden Jahr gehen die Bauarbeiten in der Talstraße weiter. Dann geht es um die Sanierung des Abschnitts zwischen der Einmündung Kröllwitzer Straße bis zur Ernst-Grube-Straße. „Derzeit wird die Ausschreibung des zweiten Abschnitts vorbereitet. Die Bauarbeiten sollen dann ab nächstem Frühjahr erfolgen. Wie im ersten Abschnitt erfolgt ein grundhafter Ausbau des Verkehrsweges“, erklärt Angelika Förster. Dann müssen sich alle, die normalerweise - etwa weil sie zum Universitätsklinikum wollen - durch den Amselgrund fahren würden, mit einer längeren Umleitung arrangieren.

„Da in diesem Abschnitt eine einspurige Verkehrsführung besteht, muss die Straße komplett gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt dann über die Kröllwitzer Straße, die Dölauer Straße und den Brandbergweg“, sagt Agelika Förster. Details werden vor Beginn der Arbeiten bekanntgegeben. (mz)