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Holocaustgedenktag „Yom Hashoah“ In Halle wird der jüdischen Opfer gedacht

„Marsch des Lebens“ sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.

Von Denny Kleindienst 06.05.2024, 22:07
Der Marsch des Lebens kam am Abend auf dem Marktplatz an.
Der Marsch des Lebens kam am Abend auf dem Marktplatz an. Foto: Marvin Matzulla

Halle (Saale)/MZ - Rund 120 Teilnehmer beteiligten sich am Montag in Halle am „Marsch des Lebens“, der von der Synagoge bis zum Marktplatz führte. Anlass war der jüdische Holocaustgedenktag „Yom Hashoah“. Die weltweit stattfindenden Märsche des Lebens standen dieses Jahr unter dem Motto „Am Israel Chai - Das Volk Israel lebt“.

Unter die zahlreichen Israelfahnen mischten sich auch Flaggen anderer Länder wie der USA. Zu sehen waren außerdem eine Fahne der israelischen Streitkräfte (Israel Defence Forces) sowie zahlreiche Porträts von Jüdinnen und Juden, die beim Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Auf mitgeführten Plakaten war „Gegen Antisemitismus und Judenhass“ oder „Wir stehen an der Seite Israels“ zu lesen. Ziel war es, ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.

Der Krieg in Gaza fand in den Reden vor dem Ratshof Erwähnung. Betont wurde in den Reden am Markt aber, was der Auslöser des Krieges war – nämlich der Terrorangriff der Hamas gegen Israel mit rund 1.200 Toten und mehr als 250 Geiseln.

Bezug darauf nehmend, dass es in Debatten häufig heißt, wer über den Terrorangriff spricht, müsse auch über das Leid der Menschen in Gaza sprechen, sagte Wolfgang Schneiß, seines Zeichens Ansprechpartner für jüdisches Leben in der Magdeburger Staatskanzlei: „Es geht nicht ums Vergleichen.“ Dann betonte er: „Heute ist Yom Hashoah.“ Judith Marquardt, Beigeordnete für Sport und Kultur in Halle, rief dazu auf, sich für Toleranz einzusetzen. „Nie wieder ist jetzt. Nie wieder ist immer“, sagte sie.

Organisiert wurde der „Marsch des Lebens“ in Halle von der evangelisch-freikirchlichen TOS Gemeinde aus Leipzig.