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Halbseitige Sperrung Grundwasser in Korbetha wird untersucht - Probenentnahme ab kommender Woche

Ab kommender Woche werden Proben des Grundwassers in Korbetha entnommen und anschließend im Labor analysiert. Bis zum 26. April bleibt die Dorfstarße in dem Bereich nahe der Alten Schmiede halbseitig gesperrt.

Von Laura Rivera 27.03.2024, 14:14
Das Foto zeigt die Dorfstarße in Korbetha im vergangenen November, als neue Grundwasser-Messstellen errichtet worden sind. Aus diesen sollen jetzt Proben entnommen werden.
Das Foto zeigt die Dorfstarße in Korbetha im vergangenen November, als neue Grundwasser-Messstellen errichtet worden sind. Aus diesen sollen jetzt Proben entnommen werden. (Foto: Laura Rivera)

Korbetha/MZ. - Das Grundwasser des Schkopauer Ortsteils Korbetha ist belastet. Zu DDR-Zeiten wurden in den Chemischen Werken Buna – heute teilweise Dow – zahlreiche Grundstoffe hergestellt, darunter zum Beispiel Lösungs- und Reinigungsmittel. Dabei sind Schadstoffe unkontrolliert in den Boden eingedrungen. Die Folgen zeigen sich noch heute, da eben Böden und Grundwasser durch Altlasten verseucht sind. Der Landkreis hatte Anfang des vergangenen Jahres aufgrund der Schadstoffbelastung sogar per Allgemeinverfügung die Nutzung von Grundwasser in Korbetha untersagt. Regelmäßige Messungen des Grundwassers im Ort sind aufgrund der Situation notwendig. Ab kommender Woche werden an vier Messstellen Proben entnommen. Die Dorfstraße bleibt im Bereich der Messungsarbeiten deshalb bis zum 26. April halbseitig gesperrt.

Auf und außerhalb des Werksgeländes bestehen mehrere Messstellen, um das Grundwasser zu überwachen. Ende des vergangenen Jahres ist das Netz für das sogenannte Grundwasser-Monitoring mit neuen Messstellen in der Ortsmitte von Korbetha nahe der Alten Schmiede erweitert worden. Zunächst wurden Bohrungen durchgeführt und in den entstandenen Bohrlöchern die Messstellen errichtet. Die Dorfstraße blieb über einen längeren Zeitraum vollgesperrt.

Nun sollen an vier dieser Stellen Proben für das Monitoring entnommen werden. Es gehe darum zu erkunden, was für Schadstoffe im Grundwasser vorhanden sind, erklärt Jörg Elstner von der Bohrgesellschaft Roßla, die im Auftrag der Dow die Arbeiten vornehmen wird. Für die Messungen werde zunächst eine Pumpe angebaut und bis in eine bestimmte Tiefe ins Bohrloch befördert. Die müsse dann zunächst 48 Stunden dort verweilen. Danach würden Wasserproben in verschiedenen Tiefen entnommen, die im Anschluss an ein ortsansässiges Unternehmen zur Analyse geschickt werden, erklärt Elstner weiter. „Wir haben vier Messstellen und brauchen jeweils eine Woche.“ Nach vier Wochen sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Ortsbürgermeisterin Elke Mohr wünscht sich, dass über die Ergebnisse öffentlich informiert wird. Sie hat bereits Schkopaus Bürgermeister Torsten Ringling (parteilos) darum gebeten, dazu mit der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) eine Bürgerveranstaltung zu organisieren. Ringling ist bereits in Kontakt mit der Behörde, wie er der MZ bestätigt. „Die Veranstaltung soll noch im ersten Halbjahr stattfinden.“